Motivierte Opfer

2. September 2015 - Ralf Hildebrandt

Was ist das zu lösende Problem, wenn es um Motivation geht? Motivation ist das Problem, Menschen dazu zu bringen, sich für mich zu opfern. 

Closeup portrait of young man, student, holding piggy bank, looking scared, angry, frustrated trying to protect his savings from being stolen, isolated white background. Financial fraud, robbery

Motivationsaktivitäten brauche ich nur dann, wenn das was Mitarbeiter tun sollen, den Interessen des Unternehmens, des Managements oder der Kapitalgeber entsprechen soll. Aber nicht den ihren. Wenn man Motivation fordert, egal ob primitiv als Anweisung oder intelligenter als Seminar, geht es am Ende immer darum, dass man Menschen für fremde Interessen motivieren muss. Nur dann ist Motivation ein Problem.

Wenn Menschen ihre eigenen Interessen benutzen, sind sie motiviert.
Moderne Organisation hingegen erklärt, warum eine ganz bestimmte Maßnahme, ein bestimmter Vorgang im Unternehmen, den Interessen der Mitarbeiter entspricht. Wenn das geglaubt wird, muss man sich nicht mehr um Motivation kümmern.
Hinweis: Menschen glauben heute nur noch das, was sie selbst ausprobiert haben.

In Höchstleistungsunternehmen gibt es keine Motivationsseminare. Die Arbeit ist so interessant und hat so viel mit den Zielen und den Erwartungen der Mitarbeiter zu tun, dass sie ihr eigenes Leben realisieren, wenn sie arbeiten. Dann kommt die Motivation, also das Motiv für gute Arbeit, aus der Arbeit selbst.
Intrinsische Motivation ist etwas, was einfach dadurch entsteht, dass die Ziele der Tätigkeit, die Ziele der Arbeit mit meinen eigenen Interessen übereinstimmen. Das Management hat dann die Aufgabe, genau diesen Zusammenhang zu zeigen und von den Mitarbeitern selbst prüfen zu lassen. Damit sie sich auch darauf verlassen können.

Nur wenn das nicht geht oder wenn man das nicht machen will, muss man sich Tricks einfallen lassen. Am leichtesten ist das über psychologisch motivierte Seminare. Dort wird die Funktionsweise von Personen (Psychologie) benutzt, um sie in diesem Sinne aufs Kreuz zu legen. Damit sie denken, sie arbeiten in ihrem Interesse und nicht im Interesse des Unternehmens. Oder damit sie denken, dass beides gleich wäre. 

Bis nächste Woche!

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