Never change…
25. Juli 2019 - Ralf Hildebrandt
… a running system.
Genau, werte Leserinnen und Leser.
Never change a running system.
Man nimmt den eigenen Erfolg als Bestätigung für etwas, was man in der Vergangenheit getan hat. Ohne, dass man feststellen könnte, was beide (Ursache und Erfolg) miteinander zu tun haben.
Man hatte Erfolg, weil man die besten Prozess-Tools benutzt hat, die genialste CRM-Software, die besten Scrum-Coaches, das ausgefeilteste Holokratie-Konzept.
Man hatte Erfolg, weil… es kann alles aufgelistet sein. Und, wenn man genau hinsieht, gehören dazu auch die Dinge, die eigentlich schädlich waren. Aber wir hatten Erfolg. Also machen wir das weiter. Wir machen alles weiter, was wir bisher gemacht haben. Denn es hat ja zum Erfolg geführt.
Man sieht keinen Grund mehr, noch einmal nachzufragen: Hatte diese Entscheidung oder jene Tätigkeit wirklich etwas damit zu tun? Oder vielleicht doch nicht?
„Never change a running system“ ist eine Einschränkung des Horizonts. Der vergangene Erfolg wird so zum Feind.
Es gibt einfach keinen Anlass mehr, noch einmal nachzuschauen. Ist das (heute) wirklich (noch) richtig, was wir damals dachten? Man kommt ja nicht einmal darauf, dass das der Fall sein könnte. Wir hatten 100 Jahre Erfolg. Das soll uns erst einmal jemand nachmachen.
Wenn sich eine Zeit lang ein Erfolg an den nächsten gereiht hat, ist einfach alles, was man bisher gemacht hat, nur noch richtig. Alles.
Auch der Unsinn.
Bis übernächste Woche!
PS: Erfolg unter Dynamik lässt sich immer darauf zurückführen, dass zu den passenden Gelegenheiten (Problemen) ein Talent mit problemlösenden Ideen zur Stelle war (das ist ein Fakt).
Der Inhalt des Posts ist lizenziert CC-BY-NC-ND. Er kann gerne jederzeit unter Namensnennung und Link zu nicht-kommerziellen Zwecken genutzt werden. Bildnachweis: iStock photo shironosov 1072656750
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