Vom „Wie?“ zum „Wer?“ – transmethodisches Projektmanagement

12. Oktober 2022 - Ralf Hildebrandt

Liebe Leserinnen, werte Leser, 

Gerhard Wohlands Denkwerkzeuge haben es zumindest im deutschen Sprachraum in den letzten Jahren zu einiger Popularität gebracht. Dabei gehen die Anfänge von Wohlands Beobachtungen bis in die 1980er Jahre zurück. Anfangs galt das Interesse besonders innovativen Projekten (damit gemeint sind temporär eigenständige Sonderorganisationen, die die permanente Organisationstruktur eines Unternehmens zur Umgebung haben), sind sie doch der Kern dynamikrobuster Strukturentwicklung. 

Weil fast jedes Unternehmen eine ganz eigene (andere) Auffassung davon hat, was ein Projekt ist, gibt Dr. Wohland in schöner Regelmäßigkeit Vorträge zum Thema. So zum Beispiel auch am 4.5.2023 auf der vom Projektmagazin veranstalteten PM Welt in München. Die Webseite der Veranstaltung ist noch im Aufbau, zum Inhalt seines Vortrags hat Dr. Wohland dafür kürzlich eine schöne Zusammenfassung erstellt, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

Für Probleme, die sich ständig wiederholen, gibt es Wissen in Form von guten Beispielen und bewährten Methoden. Eine Methode beantwortet die Frage: „Wie (?) macht man es am besten“. Das Ergebnis sind Prozesse, die das gegebene Problem elegant und kostengünstig lösen.

Für die überraschenden, noch unbekannten Anteile von Problemen gibt es weder Wissen noch Beispiele. Hier braucht es Projekte, die nicht nur Wissen anwenden, sondern auch erzeugen können. Dazu sind Ideen nötig und eine Lernumgebung, zur Prüfung ihrer Qualität. Ideen stammen von talentierten Könnern, die zum Problem passen (Wer?). Die Lernumgebung ist (bzw. stellt) das zu lösende Problem.

Wegen der heute typisch hohen Marktdynamik nimmt der überraschende Anteil der meisten Probleme zu. Die entsprechenden Projekte können sich immer weniger auf bewährte Methoden stützen. Tun sie es doch, wie oft, enden sie in einer Havarie. Neue Methoden zu erfinden, nützt dann wenig. Es braucht Konzepte, wie Projekte auch jenseits des Methodischen erfolgreich geführt werden können.

Wir nennen dies transmethodisches Projektmanagement oder kurz: Vom „Wie?“ zum „Wer?“.

Bis übernächste Woche!

 

 

 

 

 

 

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