Die Reintegration der menschlichen Fähigkeiten in die Wertschöpfung ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts.
Zu Zeiten der Manufaktur gab es bereits Fertigung, die hoher Komplexität ebenbürtig war – dynamikrobuste Höchstleistung ist also nicht neu – wir haben es nur vergessen.
Tayloristische Strukturen sind nicht falsch. Ist die Dynamik niedrig, sind sie konkurrenzlos schnell und effizient. Bei steigender Komplexität funktionieren die einstmals eleganten Prozesse allerdings nicht mehr. br>
Höchstleistung kann man nicht machen wollen – sie ist bereits da oder entsteht. Eine Organisation, die überlebt hat sich mindestens in Teilen schon der umgebenden Dynamik angepasst. Sonst würde sie nicht existieren. Ihre innere Komplexität entspricht der äußeren. Nicht alles, was wie strukturelles Unkraut aussieht, ist auch solches.

Die Grafik zeigt den groben historischen Verlauf der Marktdynamik und die jeweils dominierenden Produktionstypen.
alte Höchstleistung
Hierarchie & Bürokratie,
man muss den Menschen sagen, was zu tun ist –
Leistungskontrolle
Motivierung durch Argument, Incentives, Strafe
Cost Cuts = Entlassungen
Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung,
Stellenbeschreibungen und Assessment Center,
Shareholder Value und
Pläne, Pläne, Pläne

Globalisierung und damit
Anstieg von Komplexität
Neue Höchstleistung
Ständige Innovation
Strategie statt Plan
Talentförderung
Motivation durch passende Probleme
Selbstbeschreibung
Führung statt Steuerung
Wertschöpfungsorientierung statt
Kostenkontrolle
Problemorientierung statt Zielen
Eigene Leistungsinseln statt Best Practices
Die Komplexität der Welt in Gebrauch nehmen – Höchstleistung auf einen Blick

ERKENNEN
Ursachen erkennen und benennen. Statt Symptome zu behandeln.

VERSTEHEN
Denken in Systemen.
Strukturen suchen. Nicht Schuldige und Helden.

FÜHREN
Steuerung durch Führung ergänzen. Talentorientierung; Probleme anbieten, anstatt Lösungen auszurollen.
Eine passende Denkbasis: die funktional orientierte Systemtheorie
Durch die Brille der klassischen BWL (Taylorismus) bleiben Dynamikprobleme und auch Höchstleistung unsichtbar. Es fehlen die Begriffe, um die verzwickten modernen Probleme zu erkennen. Es braucht eine andere Denkbasis.
Am besten dazu geeignet ist die funktional orientierte Systemtheorie. Nicht zu verwechseln mit dem systemischen Beratungsansatz. Ihre Leistungsfähigkeit ist in der Organisationsentwicklung bis heute kaum bekannt.
Die Theorie setzt nicht so sehr auf die Definition einzelner Begriffe sondern auf Unterscheidungen. Zweck von Unterscheidungen ist es, Zusammenhänge sichtbar zu machen, die ohne Unterscheidungen unsichtbar bleiben. Das Phänomen der Höchstleistung ist nur mit Hilfe genauer Unterscheidungen gedanklich zu erfassen.
Zum Beispiel würde ohne Unterscheidung von Masse und Gewicht das Problem aller Übergewichtigen durch eine Reise auf den Mond gelöst sein. Angenommen das Reisekostenbudget erlaubt die Reise würde man feststellen, dass das Problem weiterhin besteht. Und bevor man genauer hinschaut, ist man auf dem nächsten Planeten. Eine Havarie. Wer über Übergewicht klagt, hat eigentlich ein Masseproblem. Und kann auf der Erde bleiben. Der Bau einer schöneren (Prozess)-Rakete löst das Problem nicht. Ein wenig Verständnis von Systemen vermeidet viel Verschwendung.