Keine Probleme mit Aufgaben
8. November 2024 - Ralf Hildebrandt
Liebe Leserinnen, werte Leser,
der Beitrag von vorletzter Woche hatte sich mit Problemen beschäftigt, sie als „Zustände“ definiert, „die sich nicht ohne Schaden ignorieren lassen“, und unter anderem von Herausforderungen unterschieden:
Was Herausforderungen von Problemen unterscheidet ist, dass man Herausforderungen annehmen oder ablehnen kann, Probleme nicht,
was Probleme auch von Aufgaben unterscheidet, die heute Thema sind. Aufgaben, auch die vom Chef, können vielleicht Probleme machen, zum Beispiel wenn der die Lösung komplexer Probleme nur für besonders kompliziert hält, sind aber keine (Probleme). Und umgekehrt sind Probleme auch keine besonders schwer zu lösenden Aufgaben, wie dann und wann zu lesen ist,
Aufgaben sind als Verantwortung akzeptierte Ziele,
meist in Form zu erfüllender Tätigkeiten: „Frau Bienlein, könnten sie das bitte bis morgen erledigen?“. Und Ziele wiederum kann man sich, wie Herausforderungen auch, aussuchen:
Ziele sind Hoffnungen auf zukünftige Zustände, die durch eigene oder die Aktivitäten anderer erreicht werden sollen,
die zur Zielerreichung gerne ein paar Aufgaben übernehmen.
So wie man Ziele, am besten natürlich herausfordernde, setzen oder auch wieder verwerfen kann, können auch damit verbundene Aufgaben verändert, verhandelt oder ausgesetzt werden. Zum Beispiel, wenn es ein wichtiges Problem zu lösen gibt, welches, im Gegensatz zur Aufgabe, keinen Aufschub duldet: „Hallo Chef.“ „Frau Bienlein – was gibt’s?“ „Kann ich mich um das bis morgen zu Erledigende auch übermorgen kümmern? Ich habe dafür gerade keine Zeit, bei Kunde Friese brennt die Hütte.“ „Ja, klar, können sie, kein Problem.“ – sondern Aufgabe. Natürlich könnte man auch das Problem aufschieben und sich weiterhin der Aufgabe widmen, vielleicht um seinem Chef und seiner Karriere einen Gefallen zu tun, verschwinden wird das Problem deshalb aber natürlich nicht. Es bleibt. Und damit man es nicht vergisst, wird es sich, im Gegensatz zur aufgeschobenen Aufgabe, die man auch komplett vergessen kann, auch weiterhin bemerkbar machen. Denn Probleme können zwar ignoriert (verdrängt) werden, aber nicht unbemerkt bleiben – oder anders:
Probleme machen sich bemerkbar, indem sie da sind.
Bis übernächste Woche!
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