Faire Heimarbeit, Teil 2 (von 2)

21. Mai 2021 - Ralf Hildebrandt

Liebe Leserinnen, werte Leser.

in Teil 1 von „Faire Heimarbeit“ gab es vor zwei Wochen die provokante Feststellung, dass Gerechtigkeit kein objektiver Tatbestand sei, sondern ein subjektives Gefühl. Wenn man die (anderen) Heimarbeiter für Faulenzer hält, wird der formale Versuch „gerechter“ Zeiterfassung nichts daran ändern, dass man sich (informal) misstraut. Um den schädlichen Nebeneffekt, dass Zeiterfassung Mitarbeiter in den Status von Lieferanten versetzt, geht es diese Woche im zweiten Teil.

Bei Lieferanten wird die Leistung gemessen und entsprechend (gerecht) bezahlt. Mitarbeiter sind aber keine Lieferanten.

Da das Sein das Bewusstsein bestimmt, benehmen sich Mitarbeiter, die als Lieferanten behandelt werden irgendwann auch so, als ob sie welche wären. Sie erbringen ihre Leistung nicht mehr, weil sie (als Mitarbeit) gebraucht wird, sondern weil sie verrechnet wird.

Der Aufwand für diese Art des Leistungsaustausches ist für kreative Unternehmen eine Form von Verschwendung. Sie reduziert den Ertrag.

 

Bis übernächste Woche!

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